Über den großen Teich
Rebecca spielte bei der WJUC in Kanada von dem 18. bis 25. August 2018 mit dem u20 Frauen Nationalteam und berichtet von dieser Weltmeisterschaft.
Am Mittwoch den 15.08.18 begann die Reise nach Kanada am Frankfurter Flughafen. Dort traf ich auf weitere Mitspieler und zusammen ging es dann los. Leider bekamen wir kurzfristig eine kleinere Flugmaschine, weshalb wir in Reykjavik zwischen landen mussten. Somit verlängert sich unser Flug auf 10 Stunden. Um 21 Uhr Ortszeit kamen wir in Toronto an und suchten verschiedene Busse, um zu unserer Unterkunft (University of Waterloo) zukommen. Nachdem wir nachts ankamen, konnten wir fast schon wieder aufstehen.
Am Donnerstagmorgen traf sich das komplette Team Deutschland beim Frühstück. Kurz bekamen wir einige Informationen und anschließend ging es schon zu den Niagara Fällen. Ein gelber Schulbus holte uns ab und brachte uns dorthin. Dies war schon das erste Highlight an diesem Tag. Ankommen folgte auch schon das nächste: die Wasserfälle. In Kleingruppen durften wir nun die Gegend erkunden. Dabei sollten wir Fotos mit verschiedensten Dingen machen, da uns die Trainer eine Fotochallenge boten. Nach einigen Stunden trafen wir uns wieder und machten gemeinsame Teambilder, bevor es auf die Rückreise ging. Während der Rückfahrt werteten die Trainer die verschiedenen Fotos der Gruppen aus. Überraschenderweise hat unsere Gruppe diese gewonnen.
Am Freitagmorgen gingen viele Einkaufen, bevor es mittags das erste Mal zu den Spielfeldern ging. Da wir U20 Mädchen das Eröffnungsspiel am nächsten Tag spielten, war für uns die Feldbesichtigung besonders interesant. Nachmittags absolvierten beide Teams ihr Abschlusstraining. Am Abend waren wir schon alle sehr nervös und konnten den Samstag kaum abwarten.
Den Samstagmorgen starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück. Der ganze Morgen und Mittag zog sich an diesem Tag besonders. Mittags gab es eine kleine Aktivierung. Danach machten wir uns für die Eröffnungsfeier und das Eröffnungsspiel fertig. Angekommen am Platz startete auch schon die Feier. Nach dem Einlaufen ins „Stadion“ , begann auch schon unser Warm-Up. Kurze Zeit später begann das Spiel. Bis zur Halbzeit konnten wir gut mithalten und konnten kurz vorher sogar einmal in Führung gehen. Leider konnten wir dies nicht halten und verloren mit 7-15. Trotzdem war wir zufrieden mit unserer Leistung und hofften auf eine Steigerung während des Turnierverlaufs.
Am Sonntag hatten wir nur ein Spiel. Auch dieses wurde im Livestream gezeigt. Wir spielten gegen Australien. Das Spiel war von Anfang an auf Augenhöhe. Letztendlich konnten wir am Ende eine knappe Führung ausbauen und gewannen 15-12. Nachmittags feuert wir noch die Jungs an oder schauten Spiele der Gegner.
Am Montag hatten wir wieder nur ein Spiel. Dies war gut, um langsam und sicher ins Turnier zu starten. Nun hieß der Gegner Großbritannien. Hier konnten wir von Anfang an in Führung gehen. Trotz des großen Einsatzes der Gegner gewannen wir deutlich mit 15-4.
Dienstag waren eigentlich 2 Spiele geplant, doch das Wetter spielte an diesem Tag gar nicht mit. Seit dem frühen Morgen war es durchgehend am regnen und Stürmen. Aus diesem Grund wurden alle Spiele am Mittag und Nachmittag abgesagt, um die Plätze für die nächsten Tage zu schonen. Am Morgen spielten wir jedoch gegen Frankreich. Uns war klar, dass dieses Spiel nicht leicht wird. Beide Teams hatten Probleme mit der nassen Scheibe und dem starken Wind. Knapp umkämpft konnten wir mit 14-11 gewinnen und die Freude über den Sieg war groß. Angekommen in unserer Unterkunft gingen wir duschen und schauten uns anschließend Spiele unserer Gegner im Internet an.
Am Mittwoch spielten wir gegen Kolumbien, unserem letzten Gegner in der Gruppenphase. Wir hatten uns vorgenommen so viele Punkte wie möglich zu machen, denn Kolumbien war einer der stärksten Teams bei dieser WM. Dies gelang uns sehr gut und wir hatten sogar noch eine Chance zu gewinnen. Am Ende waren die Kolumbianerinnen einfach stärker und wir verloren knapp mit 13-15. Trotz der Niederlage waren wir alle sehr stolz auf uns und die Freude wurde sogar noch größer, als wir erfuhren, dass wir es in den oberen Pool geschafft haben. Schon zu diesem Zeitpunkt gehörten wir zu den besten 6 Teams der Welt. Damit hatten wir vorher nie gerechnet. Im Anschluss blieben wir noch an den Feldern, um unsere Jungs im Spiel gegen Belgien anzufeuern. Abends hatten wir das Glück mit den Eltern zurück fahren zu können. Somit konnten wir uns einen entspannten Abend machen und hatten genug Zeit uns auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Donnerstag hatten wir sogar 3 Spiele. Alle davon waren für uns sehr wichtig, denn es ging um den Einzug ins Halbfinale. Unser erste Gegner war die Niederlande. In der Halbzeit stand es 8-6 für die Gegner. Davon ließen wir uns aber nicht runter ziehen und gaben nochmal Vollgas. Am Ende konnten wir uns einen knappen Sieg mit 15-13 erkämpfen. Dies war der erste Schritt Richtung Halbfinale. Am Mittag spielten wir gegen Japan. Auch dieses Spiel wurde wieder im Livestream übertragen. Die Japanerinnen waren alle sehr klein und flink, wovor wir schon etwas Respekt hatten. Das Spiel lief von Anfang an gut für uns und wir konnten uns eine Führung erspielen. Am Ende siegten wir mit 15-6. Der zweite Schritt Richtung Halbfinale war geschafft. Doch die Gegner wurden nicht einfacher. Am Abend spielten wir gegen die amtierenden Weltmeister, der USA. Die Gegner konnten schnell in Führung gehen und es gelang uns nicht aufzuholen. Wir gaben nochmal alles, aber wir waren alle schon sehr erschöpft und verloren somit mit 7-15. Kurze Zeit später erhielten wir die Nachricht, dass wir es ins Halbfinale geschafft habe. Wir freuten uns riesig über diese Nachricht. Auch unsere Trainer waren sehr stolz auf uns. Wir gehörten jetzt schon unter die besten 4 Teams der Welt.
Unser erster Gegner am Freitagmorgen war wieder die USA. Wieder einmal waren wir im Livestream. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen mehr Punkte als im gestrigen Spiel zu machen. Leider klappte dies nicht und wir verloren mit 4-15. Somit haben wir den Einzug ins Finale nicht geschafft, aber wir hatten die Chance auf die Bronzemedaille. Dafür müssten wir aber Kanada am Nachmittag schlagen. Das Spiel um Platz 3 wurde auch im Livestream übertragen. Demnach wurde die Hälfte unserer Spiele live übertragen. Wir waren alle sehr aufgeregt wieder auf Kanada zu treffen und wollten unbedingt die Bronzemedaille. Wir kamen besser ins Spiel, als im Eröffnungsspiel und konnten umso mehr punkten. Durchgehend war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum 11-11. Ab da konnten wir leider nicht mehr punkten und verloren mit 11-14. Die Enttäuschung war im ersten Moment bei allen zusehen. Doch im Nachhinein konnten wir alle sehr zufrieden sein. Wir konnten uns so während des Turniers als Mannschaft steigen. Dies erkennt man wunderbar an dem ersten Spiel gegen Kanada und dem letzten Spiel. Nach einer erfrischenden Dusche ging es dann abends nochmal zu den Feldern. Dort war nämlich die Tradingnight. In einem Gebäude fand eine kleine Party statt und es gab die Möglichkeit Eislaufen zugehen. Nach einigem Tauschen der Trikots, ging es später wieder zurück und alle fielen erschöpft ins Bett.
Am Samstagmorgen ging es zum letzten Mal zu den Feldern, um die Finalspiele zu schauen. Da das Wetter nach einiger Zeit nicht mehr mitspielte, wurde das Spiel unterbrochen. Daraufhin beschlossen wir wieder zurück zufahren. Dabei legten wir einen Zwischenstopp in einem Einkaufszentrum ein. Dort hatten wir die Möglichkeit etwas zu essen oder zu shoppen. Am Abend gab es noch eine Abschlussrede, bevor wir gemeinsam den letzten Abend genossen.
Sonntagmorgen gab es das letzte gemeinsame Frühstück. Anschließend wurden die letzten Sachen gepackt und nach und nach reiste man ab. Ich fuhr mit einer kleinen Gruppe von Spielern/Trainern Richtung Flughafen, um die Koffer abzugeben. Im Anschluss ging es noch für einige Stunden in die Stadt. Wir liefen den Hafen entlang und gingen in einer Mall shoppen. Am Abend ging dann unser Rückflug. Montagmittag kamen wir wieder in Frankfurt an und fuhren sehr erschöpft nach Hause.
Insgesamt war es ein super Erlebnis, welches ich nie vergessen werde. In diesen 12 Tagen sind wir nochmal mehr als ganzes Team Deutschland zusammen gewachsen und konnten uns unglaublich während des Turniers steigern. Wir hätten niemals gedacht, dass wir mit dem 4.Platz abschließen werden. Wir sind alle sehr zufrieden.
- USA
- Kolumbien
- Kanada
- Deutschland
- Niederlande
- Japan
- Australien
- Neuseeland
- Frankreich
- Italien
- Großbritannien
- Mexico
- China